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Stille Orte auf Sizilien - Teil 1: Die Madonien – Hörbare Stille und weiter Blick

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In meinem letzten Blogpost habe ich vom sizilianischen Alltag berichtet und empfohlen, sich mitten hinein zu begeben und dieses als besondere Urlaubserfahrung auszukosten. Aber jeder braucht irgendwann mal eine Pause vom Trubel. Hierzu starte ich heute eine kleine Serie und präsentiere euch Orte der Stille auf Sizilien. Ich beginne mit einem Naturpark, der sich im Norden Siziliens im Hinterland von Cefalù auf einer Fläche von 40.000ha und mit dem Pizzo Carbonara auf 1912m Höhe erstreckt – das Madonien -Gebirge. Auf einer Rundreise führe ich euch zu kleinen Bergdörfern, kreisenden Raubvögeln und fantastischen Aussichten. Das Eintrittstor zu den Madonien ist Gratteri und ich halte zum ersten Fernblick am Rande des Ortes. Der nach einem sizilianischen Heimat­dichter benannte Aussichtspunkt Battaglia öffnet sich in Richtung Meer. Meerwärts – der Blick vom Aussichtspunkt "Battaglia"   Gratteri – Bergdorf mit aktiver Einwohnerschaft und eigenem TV-Kanal im

Alltag in Sizilien – Die besondere Urlaubserfahrung

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Wie leben sie eigentlich, die Sizilianer? Vielleicht interessieren euch nicht nur die Insel Sizilien mit ihren vielen Facetten, sondern auch die Menschen, die dort wohnen. Ich bin sicher, dass es auch die Sizilianer sind, die einen Sizilien-Urlaub zu etwas Besonderem machen. Warum ich das glaube? Ihr werdet erfahren, dass man euch nicht ignoriert, sondern fragt, woher ihr kommt und wie euch die Insel gefällt. Ältere Menschen werden euch auf deutsch ansprechen und gerne davon berichten, dass sie oder jemand aus der Verwandtschaft viele Jahre in Deutschland gearbeitet haben. Solltet ihr auf die Idee kommen, am Straßenrand zu Fuß unterwegs zu sein, kann es euch passieren, dass ihr mehrfach die Mitnahme angeboten bekommt. Die Sizilianer begegnen euch größtenteils mit Interesse, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft. Unter diesen Dächern wohnen sie – die Sizilianer ( Corleone )   90% Siziliens sind noch nicht touristisch überorganisiert – das bietet viel Raum für Begegnu

Erice – hoch oben im Nebelland

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  Erice zeigt sich nicht jedem! Gerne zieht es den Vorhang zu und verhüllt sich in Nebelschwaden. Der Berg, auf dem die Stadt sich bis zu 750 Metern hinauf streckt, bekommt den Stoff vom nahen Meer geliefert und dann kann man in den engen Gassen nur noch an der Wand tastend voran gehen. Aufsteigende Nebelschwaden – ziehen sie vorbei?   Wenn aber die Schleier die Stadt nicht erreichen, ist Erice der Ort auf Sizilien, der die Medaille für Platz 1 "Der schönste Ausblick Siziliens" umgehängt bekommt. Erice-Weitblick – zu Füßen Trapanis mit seinen vielfarbigen Salzgärten und die scheinbar schwebenden ägadischen Inseln Favignana, Levanzo und Marettimo.   Wie so viele Orte auf Sizilien reichen die Wurzeln der Stadt weit zurück, im Falle Erices sogar bis in die vorgriechische Zeit, bis zu den Elymern, die die Stadt als "Eryx" gründeten. Dann folgen die für die sizilianische Geschichte typischen zahllosen Personalwechsel – von den Puniern übe

Der gesegnete Esel der Wallfahrtskirche Madonna di Tagliavia bei Corleone

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  Der Weg hat viele Ziele – diese Abwandlung des Spruchklassikers kann das Motto für eine Sizilienreise sein. Denn auf dem Weg zu den be­lieb­tes­ten sizilianischen Reisezielen liegen ganz viele kleine Schmuckstücke, die man leicht übersieht. Fährt man zur ehemaligen Mafia-Hochburg Corleone empfehle ich einen Abstecher zur Wallfahrtskirche Madonna di Tagliavia, die alleine mitten in der hügeligen Landschaft steht.       Ein Halt lohnt sich nicht nur wegen des Anblicks eines schönen Ge­mäu­ers, sondern auch für die besonderen Begegnungen, die man dort mit etwas Glück haben kann.   Der Esel mit Namen "Ciccio"   Vor der Kirche wird mir "Ciccio" vorgestellt, der Esel gehört zum Team - è beato - er ist gesegnet! Der Gründer des Fran­zis­ka­ner­or­dens Franz von Assisi hatte ein Faible für Tiere, er hat ihnen sogar gepredigt ("der zu den Vögeln sprach"). Die Nachfolger des hei­li­gen Franziskus, die die Wallfahrtskirche Santua

Auf der Baustelle der Antike in Selinunte

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Selinunte – eines der größte archäologischen Ausgrabungsgebiete Europas, das ist die nackte Zahl. Aber wie schön es ist, dort in den alten antiken Tempelruinen herumzuwandern, das kann man natürlich nur live erleben. Ich hatte das große Glück bei meinem Besuch im Januar eine Schafherde durch die alten Steine begleiten zu dürfen – dabei sind wunderbare Bilder entstanden.   Schafherde vor antiker Kulisse   Eine Ziege hat sich unter die Schafe gemischt und zeigt keinen Respekt vor dem Menschenwerk   Wenn man die riesigen Säulentrommeln ansieht fragt man sich, wie Mensch diese vor über 2500 Jahren aus dem Felsen geschlagen hat. Davon gibt es wenige Kilometer von Selinunte einen Eindruck – auf der Baustelle des Tempeldroms, der "Cave di Cusa". Hier wurden die runden Bauklötze aus dem anstehenden Fels herausgearbeitet. Verlassen wurde die Steinproduktion fluchtartig, als die Punier kamen – wenn man vor den halbfertigen Rotunden steht kann man förmlic