Posts

Es werden Posts vom Mai, 2011 angezeigt.

Parken in Palermo – leichter als gedacht

Bild
  Das größte Problem des Verkehrs in Palermo ist nicht der großstadtübliche Parkplatz-Mangel, sondern die Aufdringlichkeit selbsternannter Parkplatzwächter. Kaum fährt man seine Runden in einem potentiellen Parkplatz-Gebiet, springt einen schon ein Mann vor die Haube, dirigiert einen zu einem Parkplatz und weist mit großartigen Gesten ein. Nur - man hätte den Parkplatz auch selber gefunden und einparken können. Das Ganze ist natürlich kein Ausdruck reiner Menschenliebe sondern erwartet eine Gegenleistung. Die sogenannten "Posteggiatori" sind auch den Sizilianern ein Dorn im Auge und man geht mittlerweile staatlicherseits dagegen vor, sind sie doch Ausdruck für eine Mafia im Kleinen : Diese kleinen Paten ernennen sich zu Herren über die Parkplätze in Palermo, organisieren sich in Banden, teilen die Gebiete auf und erwarten Schutzgeld. Bei Verweigerung der Zahlung drohen Einheimischen im schlimmsten Falle zerkratzter Lack. Im Fall von Touristen trollen sich die Postegg

Der Baum zum Gedenken an Giovanni Falcone in Palermo

Bild
  Am 23.5.11 jährt sich das Attentat auf den erfolgreichen sizilianischen Mafia-Jäger Giovanni Falcone zum 19. Mal. Doch nicht nur an diesem Tag wird an diesen überaus mutigen Mann gedacht, sondern ganzjährig kann man die Gedanken und Hoffnungen, die man in Sizilien mit ihm verbindet an einem besonderen Ort nachspüren. Kurz nach dem Attentat auf Falcone auf der Autobahn bei Capaci, bei dem auch seine Frau und 3 Leibwächter ermordet wurden, widmete die Bevölkerung von Palermo einen Baum vor der Wohnung Falcones in der Via Emanuele Notarbartolo zu einer Gedenkstätte um – zum "Albero di Falcone". Wenn man weiß, dass bis in die 80er Jahre hinein das Problem Mafia auf Sizilien vom Staat und auch leider von den Sizilianern selber als nicht existent behandelt wurde, steht man sehr berührt vor den am Baum angebrachten Botschaften. Schulklassen haben hier ihre Wertschätzung für Giovanni Falcone zum Ausdruck gebracht, staatliche Stellen wie der Bürgermeister von Palermo und Abtei

Oasen im Großstadttrubel - Gärten und Parks in Palermo

Bild
  Wenn ich den Stadtplan einer von mir durchstreiften Stadt in Sizilien anschaue, suche ich nicht nur nach den Sehenswürdigleiten, sondern auch nach grünen Flecken. Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, in meine Routen immer mehrere Grünflächen einzubauen in der Hoffnung, dort besonders bei sonnigem Wetter ein schattiges Plätzchen unter Bäumen vorzufinden, an dem ich kurz verschnaufen kann. Sowohl mein Körper aber vor allem meine innere Aufnahmebereitschaft brauchen diesen Leerlauf. Auch in meiner Lieblingsstadt Palermo gibt es diese Oasen. Manchmal winzig klein mit drei,vier Bäumen, und der ersehnten schattigen Bank oder als richtiger Park mit Eisverkauf inklusive. Hier eine kleine Auswahl der gut zu erreichenden grünen Inseln mitten in Palermo. Die Villa Trabia (villa = Park) begeistert mich mit seinen gewaltigen Gummibäumen, die auf ihren bizzaren Luftwurzeln zu stehen scheinen und Durchmesser von über 30 m erreichen. Den Parkwächter der Villa Trabia frage ich nach de

Sclafani Bagni verwunschenes Bergdorf in den Madonien

Bild
  Die Gebirgskette der Madonien auf Sizilien ist nicht nur ein wunderschönes Wandergebiet, sondern lohnt auch für eine Entdeckungsreise zu den kleinen Bergdörfern, die aus der Zeit zu fallen scheinen. Wer Sizilien wirklich kennenlernen möchte, sollte sich auf den Weg in die Berge machen, sagte mir ein älterer Sizilianer, den ich vor einiger Zeit beim morgendlichen Espresso in meiner Lieblings-Bar kennenlernte. Also mache ich mich auf den Weg hinein in die wilde Bergwelt der Madonien. Über Serpentinen geht es bei herrlichem Wetter hinauf und als Belohnung lockt hinter jeder Kurve ein neuer, weiter Ausblick auf die Schönheit der Hügelkette. Ab und zu halte ich an, drehe mein Gesicht in die Sonne und lausche den kleinen Glöckchen, die die Anwesenheit einer Schafherde vermelden. Von weitem kann ich das Dorf bereits sehen, wie es sich an den Felsen drückt und dem nahenden Eroberer seine mittelalterlichen Wehrtürme entgegenstreckt. Ich bin glücklicherweise in friedlicher Absic