Der Papst rief und die Normannen eroberten Sizilien
Um 1071 hatte der Normanne Robert Guiscard seinen mit Papst Nikolaus II abgesprochenen Deal erfüllt – die arabische Eroberung Siziliens war Geschichte, Byzanz hatte auch nichts mehr zu melden und der Vatikan bekam die Lehenshoheit über Sizilien zurück - dafür durften die Normannen unter Roger I, dem Bruder Robert Guiscards, die weltliche Herrschaft übernehmen.
Wie bei allen Eroberungen ging es auch hier blutig zu, aber nach einer gewissen Zeit stellten sich die normannischen Herren als für damalige Zeiten erstaunlich tolerant heraus. Die Normannen gewährten Freiheiten und nutzten die Kenntnisse der einheimischen arabischen, jüdischen, griechisch-orthodoxen und lateinisch-christlichen Bevölkerung in Sachen Verwaltung und kulturellen Fähigkeiten. Für uns heute besonders eindrucksvoll ist die Verschmelzung von arabischer, byzantinischer und normannischer Baukunst, wie wir sie in Palermo aber auch in Cefalù bewundern können.
Wer vor der normannischen Kathedrale von Cefalu steht, der kann das Mittelalter spüren. Dieser um 1131 errichtete trutzige, schnörkellose Bau beeindruckt noch heute und hat sicherlich der damaligen Bevölkerung deutlich gezeigt, wer auf Sizilien jetzt am Ruder ist. Auf der Piazza Duomo kann man wunderbar sitzen und über die Glockentürme hinweg zur Rocca, dem Hausberg von Cefalù, hinaufschauen – eine sagenhafte Kulisse.
In Palermo gibt es einige Bauwerke, denen man die Zusammenarbeit von normannischen und arabischen Baumeistern heute noch ansieht, weil sie im Laufe der Jahrhunderte wenig verändert wurden. Mitten in Palermo begegnet man den roten arabischen Kuppeln der Kirche San Giovanni degli Eremiti, die 1132 vom Normannenkönig Roger II in Auftrag gegeben wurde.
Die schönste Gemeinschaftsarbeit, nicht nur architektonisch sondern auch funktionell ist das "Castello della Zisa" in Palermo. Dieses als Sommerfrische für erhitzte Normannenkönige dienende Stadtschloss nutzte die Erfahrung, die die Araber mit der Kühlung von Gebäuden hatten. Erreicht wurde diese durch Brunnen, fließendes Wasser und eine Innenarchitektur, die Luftbewegung ermöglichte. Das Castello beherbergt heute das Museum für Islamische Kunst – schaut mal hier in meinem Blog, dort habe ich bereits über die Zisa und ein weiteres arabisch-normannisches Castello "La Cuba" berichtet.
Es gibt aber auch weniger auffällige Zeugen der normannischen Vergangenheit auf Sizilien – an der Autobahn zwischen Palermo und Cefalú kann man auf Höhe von Altavilla Milicia eine Kirchenruine aus der Normannenzeit sehen - Santa Maria di Campogrosso.
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