Bagherias grünes Zitronenwunder
Die grüne Zitrone "Verdello" |
Bagherias grünes Zitronenwunder beginnt in der “Goldenen Muschel”, der sogenannten Conca d´oro, eine fruchtbare Ebene bei Bagheria, die schon seit Jahrhunderten für den Zitrusanbau genutzt wurde und ihren Namen
den leuchtenden Zitrusfrüchten verdankt. Bereits 1900 schwärmte Oscar Wilde bei seinem Besuch in Palermo von den „Zitronenhainen von vollkommener Schönheit“. Den Arabern verdankt die Insel dieses Geschenk. Sie brachten Zitrusfrüchte nach ihrer Eroberung Palermos im Jahr 831 nach Sizilien.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ein beispielloser Aufschwung ein und ab den 1950er-Jahren wurde fast jedes Fleckchen Erde mit Zitronenbäumen bepflanzt. Von hier aus gingen tonnenweise Früchte in alle Welt – und Bagheria entwickelte sich zum pulsierenden Herz der sizilianischen Zitruswirtschaft.
Historische Fotos zeigen die Arbeit im Zitronenlager Bagheria, das im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Le Vie dei Tesori - Die Straßen der Schätze" im September/Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Der gelbe Winterklassiker und das grüne Sommerwunder Die am weitesten verbreitete Sorte war lange die „Femminello“, auch Winterzitrone genannt, geerntet von November bis April - eine gelbe Zitrone, wie wir sie kennen. Doch ein glücklicher Zufall brachte eine besondere Sommerzitrone hervor - die grüne “Verdello”.
Die Kunst des Schockens
Um die Verdello zu gewinnen, ließen die Bauern ihre Bäume monatelang fast vertrocknen. Ohne einen Tropfen Wasser schlossen sich die Blätter, und die Pflanze schien dem Tode nah. Doch Ende Juli oder Anfang August kam die „Arruspigghiata“ – das „Aufwecken“. Mit einer plötzlichen, reichlichen Bewässerung wurde der Baum „geschockt“ und zu einer späten Blüte angeregt.
Riskant war dieses Verfahren allemal und manch ein Bäumchen überstand es nicht. Gelingt es jedoch, entstehen längliche Zitronen mit grüner Schale, leuchtend gelbem, süßlichem Fruchtfleisch – ideal für feine Küchenkreationen. Die Verdello ist also nichts anderes als das Produkt eines geglückten Experimentes, der sogenannten “forcierten Vegetation”, oder vielleicht tatsächlich aus einem Zufall heraus entstanden, man weiß es nicht.Krise, Untergang… und Hoffnung
Bagheria lebt schon seit Jahrzehnten nicht mehr vom Zitrusanbau. Die Krise der gesamten Branche, die Konkurrenz aus Spanien und Nordafrika, die hohen Kosten für Bodenbearbeitung und Bewässerung und der Mangel an Arbeitskräften haben die Plantagen fast verschwinden lassen. Heute erinnern nur noch Wasserbecken, alte Kanäle und Türme (sogenannte “Wasserschlösser” zum Druckausgleich in den Röhren) an jene goldene Zeit.
Aber grün (italienisch: verde) ist die Hoffnung! Die Verdello rückt immer mehr in den Fokus der Gourmetküche, wo sie für ihre feine, aromatische Note geschätzt wird und Gerichten einen besonderen Kick verleiht. Und das Beste ist, sie wird in Bagheria “bio” angebaut!
Hier ein Einblick in die heutige Sortierung und Verpackung der Zitronen.
Danke an die Initiatoren dieser Veranstaltungsreihe!
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